29.03.19 | 384 Seiten | Lyx | Autorin | Leseprobe | Kaufen
Unsere Liebe verboten zu nennen war einfach. Doch die Gefühle zwischen Daniel und mir waren mehr als nur Leidenschaft. Es ging um Familie. Um Verlust. Um das Gefühl, endlich wieder lebendig zu sein. Unsere Liebe war verrückt und schmerzhaft. Sie bestand aus Lachen und Weinen. Vielleicht war sie verboten. Dennoch war sie wundervoll. Sie war wie wir. Und deshalb werde ich es nie bereuen, dass ich mich in meinen Lehrer Mr Daniels verliebt habe.
Das Beängstigende an Erinnerungen ist, dass man an seinen Gedanken zerbrechen kann.
Ashlyn zerbricht regelrecht an dem Tod ihrer Schwester. Ihre Mutter kann nicht mehr für sie da sein, und so findet sich das Mädchen schließlich bei ihrem Vater wieder, den sie weder sonderlich gut kennt, noch sonderlich gut leiden kann. Ashlyn tut nach Außen hin so, als könne sie nichts erschüttern, im Inneren sieht es aber völlig anders aus. Sie ist eine sehr starke Protagonistin, der man jede Handlung und jede Regung abnimmt.
Daniel ist Musiker und Lehrer zugleich. Er liebt es seine Schüler zu unterrichten, genauso gern steht er abends aber auch auf der Bühne. Er ist sehr offen, gefühlvoll und versucht es allen Recht zu machen, was leichter gesagt als getan ist.
Ich frage mich, ob die Verstorbenen wussten, was ihre Hinterbliebenen darum geben würden, nur noch ein einziges Mal ihre Stimmen zu hören.
Gleich am Anfang wurden meine Emotionen schon auf eine sehr harte Probe gestellt, denn ich wurde mit dem Tod Gabbys, Ahlyns Schwester, konfrontiert. Die Autorin beschreibt dies auf eine so eindringliche, gefühlvolle Art und Weise, dass ich schon auf den ersten Seiten kräftig schlucken musste. Dies sollte sich bis zum Ende durch das Buch ziehen, wenngleich ich bei einigen Szenen nicht so gefasst reagieren konnte.
„Weil man fast glücklich ist, wenn man so tut. […] Denn das Härteste ist, jeden Tag eine Maske zu tragen. Nach einer Weile bekommt man es mit der Angst zu tun, hinter dieser Maske zu verschwinden.“
Ich mag es sehr, wie C. Cherry ihre Charaktere zeichnet und ihnen eine Persönlichkeit auf den Leib schreibt. All ihre Figuren wirken nie überzeichnet, unverständlich oder irgendwie zu blass. Man kann sich als Leser grundsätzlich gut vorstellen, mit ihnen wenn nicht befreundet, doch zumindest bekannt zu sein. Diese Fähigkeit ihren fiktiven Figuren Leben einzuhauchen, mag ich an der Autorin ganz besonders. So konnte ich mich sehr gut mit ihrer Protagonistin Ashlyn anfreunden und identifizieren. Ich habe Herzklopfen gehabt, als Daniel die Bühne betrat und in meinem Bauch kribbelte es ganz wunderbar, als sich die beiden näher kamen. Genau so muss ein Liebesroman rüberkommen. Hervorheben möchte ich, dass keine der Geschichten Cherrys über das Ziel hinausschießen. Sie sind romantisch, ja, aber keinesfalls kitschig, was ich sehr begrüße.
Wie das Thema der Liebe zwischen Lehrer und Schülerin umgesetzt wurde, hat mich begeistert. Ich spürte den Schmerz genauso, wie die Sehnsucht der Liebenden. Es war eine herrliche Achterbahnfahrt der Gefühle, die noch so viel mehr zu bieten hatte, da nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebenfiguren eine Geschichte zu erzählen haben, die stellenweise ebenso viel Tragik aufweist und mich mit Tränen in den Augen zurück gelassen hat.
„Wenn man sich nach einem Schlag entschuldigt, geht der blaue Fleck davon auch nicht weg.“
„Deine Worte in meiner Seele“ hat mich tief getroffen, absolut berührt und sprachlos gemacht. Bei einem solch starken Roman haben mir sehr lange die Worte für eine Rezension gefehlt. Selbst jetzt denke ich, das keines meiner Worte dem Buch auch nur ansatzweise gerecht werden kann. Ich liebe es. Lest es! Unbedingt!
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