Diese Sätze hat Will Louisa mit auf den Weg gegeben. Doch nach seinem Tod brach eine Welt für sie zusammen. Es hat lange gedauert, aber endlich ist sie bereit, seinen Worten zu folgen und wagt in New York den Neuanfang. Die glamouröse Welt ihrer Arbeitgeber könnte von Lous altem Leben in der englischen Kleinstadt nicht weiter entfernt sein. Dort ist ein Teil ihres Herzens zurückgeblieben: bei ihrer liebenswert chaotischen Familie und vor allem bei Sam, dem Mann, der sie auffing, als sie fiel. Während Lou versucht, New York zu erobern und herauszufinden, wer Louisa Clark wirklich ist, muss sie feststellen, wie groß die Gefahr ist, sich selbst und andere auf dem Weg zu verlieren. Und am Ende muss sie sich die Frage stellen: Ist es möglich, ein Herz zu heilen, das in zwei Welten zuhause ist?
Louisa ist mittlerweile in New York angekommen und ist ein bisschen gewachsen. Wenn man sie mit der Lou aus „Ein ganzes halbes Jahr“ vergleicht, wird man immense Veränderungen feststellen. Man bemerkt, wie sie Stück für Stück erwachsen wird.
Agnes ist die Frau, um die sich Lou kümmern soll. Sie war mir gleich sympathisch, da ich mit ihr ebenfalls mitfühlen konnte und sie verstanden habe.
Sam spielt natürlich auch in diesem Finale eine große Rolle. Man bekommt viel aus seiner Gefühlswelt geboten, was mir sehr gut gefallen hat.
»“Bücher lehren einem Empathie. Aber man kann keine Bücher kaufen, wenn es kaum für die Miete reicht. Und deshalb ist eine Bücherei eine unverzichtbare Ressource! Wer eine Bücherei schließt, Louisa, schließt nicht nur ein Gebäude, sondern lässt auch die Hoffnung sterben.“«
Aber mal von Anfang an: Zu Beginn des wundervollen Buches erleben wir Lou, wie sie gerade am Flughafen in New York gelandet ist. Man bemerkt erneut ihre Unsicherheit, ihre Zurückhaltung und gleichzeitig liest man sich durch überaus witzige Passagen. Jojo Moyes ist meines Erachtens mit Lou zusammen „gereift“. Ihr Sprachwitz ist genial, ihre kleinen Cliffhanger halten den Leser bei der Stange, dazu kommen noch mindestens fünf Esslöffel an Gefühl und schon schmelzt man als Leser dahin. Besonders gefallen haben mir auch die ganzen Nebenfiguren, die man entweder schon bereits kannte, wie Sam, oder die vielen neuen Personen, die einem ans Herz wachsen. Vielleicht nicht auf der Stelle, wie die herrlich verschrobene in die Jahre gekommene Nachbarin, aber doch schon ziemlich schnell.
»“Oh Louisa, man kann sich aus falsch verstandenem Stolz an seinem Schmerz festhalten, oder man kann einfach loslassen und die wertvolle Zeit genießen, die einem noch bleibt.“«
Der Verlauf der Geschichte ist fließend. Es bildet sich schon ab der ersten Seite eine regelrechte Sogwirkung, die es unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen. Man möchte mehr von Lou, mehr von Agnes und mehr von all den anderen. Ist man am Ende angelangt, hat man ein lachendes und ein weinendes Auge, denn weder an Herz, noch an Humor mangelt es diesem Roman.
»“Wissen Sie, meine Liebe, ich glaube, irgendwann müssen Sie herausfinden, wer Louisa Clark wirklich ist.“ Sie tätschelte mit den Arm. Und dann drehte sie sich um und verließ mein Schlafzimmer.«

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Die Reihe: Ein ganzes halbes Jahr | Ein ganz neues Leben | Mein Herz in zwei Welten
8 Comments
Eine schöne Rezension. Ich war ähnlich begeistert von dem Buch wie du, habe es aber als Hörbuch gehört 🙂 Ich fand auch gerade die liebevoll ausgestalteten (Neben-)Figuren sehr gut gelungen!
Liebe Grüsse
paperlove von between the lines.
Hey 🙂
Es freut mich, dass dich das Buch ebenso begeistern konnte und das wir auch was die Nebenfiguren betrifft einig sind.
Alles Liebe
Dörte
Freut mich, dass es dir gefallen hat! Ich habe den zweiten Teil noch gelesen und fand da schon, dass man es bei einem Einzelband hätte lassen sollen. Nicht, dass der zweite Teil schlecht gewesen wäre, aber na ja. Den dritten werde ich vermutlich nicht mehr wissen. Aber schön zu hören, dass er gut ankommt 🙂
Liebst, Lara von Fairylightbooks 🙂
Ich kann dir nur empfehlen, liebe Lara, dem Abschluss der Trilogie eine Chance zu geben. Ich empfand den zweiten Band auch nicht als super stark, der dritte holt das jedoch wieder raus.
Ich weiß was du meinst, wenn du sagst, dass man es bei einem Einzelband hätte sein lassen sollen. Nachdem ich den zweiten gelesen hatte, dachte ich ebenso. Jetzt bin ich allerdings sehr froh und glücklich, dass es doch noch eine Trilogie wurde. 🙂
Alles Liebe
Dörte
Ach Kitty, hier haben wir ganz ähnlich empfunden. Ich war auch hin- und weg von Lous weiterem Werdegang. Viele schreiben ja, dass es bei Teil 1 hätte bleiben sollen. Einerseits ja, weil es so ein starkes Ende war. Andrerseits denke ich mir, dass wir ganz schön viel versäumt hätten, wenn wir auf Lous Weg verzichtet hätten.
Liebe Grüße,
Nicole
Das kann ich genau so unterschreiben, Liebes. Ich habe gerade schon gesagt, dass ich nach dem zweiten genauso dachte, von wegen „Eine Geschichte reicht.“ Allerdings hätte ich gerade die jetzige Geschichte von Lou doch sehr vermisst. Wir hätten da wirklich eine Menge verpasst.
Alles Liebe
Dörte
Liebe Dörte,
danke für deine schöne Rezension. Ich habe mich eigentlich lange gegen Jojo Moyes gewehrt (warum, weiß ich selbst nicht!), lese jetzt aber mit Begeisterung ein Buch nach dem anderen. Der zweite Band hat mir etwas weniger gefallen, dafür der hier umso mehr!!
GlG Klara
http://www.psychobuch.org
Hallo liebe Klara,
ich stimme dir da zu: Den zweiten Band fand ich auch nicht sooooo toll, allerdings hat der dritte das wieder wett gemacht. Eine wirklich tolle Autorin hat sich eine tolle Figur und eine tolle Geschichte ausgedacht. 🙂 Ich muss die anderen Bücher von ihr auch mal endlich lesen, aber wie das nun mal so ist: So many books, so little time. 😉
Hab einen schönen Tag.
Alles Liebe
Dörte