Vielen Dank an den Knaur. Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!
Ein besonderer Tag für Rechtsmediziner Dr. Fred Abel: Viele Monate, nachdem er bei einem brutalen Überfall fast zu Tode kam, tritt er erstmals wieder seinen Dienst an. Sofort wird er vom täglichen Wahnsinn der BKA-Einheit »Extremdelikte« in Beschlag genommen: Der sogenannte »Darkroom-Killer«, ein Psychopath ohne Skrupel, hält Polizei und Bevölkerung in Atem.
All dies verblasst jedoch, als Abels gerade neu gefundenes Familienglück auf dem Spiel steht: Seine 16-jährigen Zwillinge, Kinder aus einer längst vergangenen Affäre, besuchen ihn in Berlin – und werden Opfer einer Entführung. Wer hat mit Abel noch eine Rechnung offen?
»Wenn sie jedoch nur noch stumm und verängstigt im Dunkeln hocken würden, wären sie nichts anderes mehr als Vieh auf dem Weg zur Schlachtbank.«
Charaktere
Fred Abels erster Fall nach seiner schweren Verletzung verlangt ihm vieles ab. Er kämpft wie ein Löwe um das Wohlergehen seiner Kinder. Die Sympathie, die sich im Laufe der Trilogie ihm gegenüber entwickelt hat, nimmt in diesem letzten Band noch zu.
Noah und Manon sind Abels Zwillinge. Manon kann sehr gut zeichnen, was sie und ihren Bruder dazu veranlasst haben, ihren eigenen Comic-Krimi zu zeichnen. Sie ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie schon bald mitten drin sein werden.
»Sehnsucht kann ein heimtückischer Gegner sein. Sie greift dich an, wenn du am wenigsten damit rechnest.«
Gesamt
„Zerbrochen“ spielt ein Jahr nach den Ereignissen von „Zerschunden„, dem ersten Band der Trilogie rund um Dr. Fred Abel. Es empfiehlt sich, die drei Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Der Einstieg fiel mir bei diesen Finale leider etwas schwerer, als der von den anderen beiden der Serie. Ich musste mich erst einmal wieder hinein die Geschichte finden und mir jenes, was in der Vergangenheit passierte, bewusst machen. Glücklicherweise blickt Tsokos mit seinem Protagonisten immer mal wieder ein bisschen zurück, so dass mir die Erinnerung an das Vergangene etwas leichter gemacht wurde.
Wie gewohnt, fand ich die Zeichnung von Fred Abel sehr gelungen. Er ist einer von jenen Protas, die man einfach nur mögen kann. Wie aufopferungsvoll er sich um seine Zwillinge kümmert, obwohl er von diesen ja bis vor Kurzem noch gar nichts wusste, fand ich großartig. Ebenfalls äußerst gelungen ist die Tatsache, dass Michael Tsokos erneut nicht nur einen Fall in seinem Buch bearbeitet, sondern sich noch ein weiterer in den Vordergrund schleicht. Die Geschichte mit dem „Darkroom-Killer“ ist schon ziemlich heftig und heizt die Spannung noch mal so richtig an.
»Manon und Noah sind seit mehr als achtundvierzig Stunden verschwunden.Und wir stehen mit leeren Händen da. Ohne einen Anhaltspunkt. Ohne einen Hinweis darauf, was mit ihnen geschehen ist. Wo sie sind, wie es ihnen geht, ob sie überhaupt noch leben.«
Erfährt man gerade etwas aus dem Darkroom, geht es auf der nächsten Seite schon mit der Entführung weiter, was die Spannung unerträglich macht, da sich stets am Ende eines Kapitel irgendein gemeiner Cliffhanger befindet.Achtung! Spoiler!
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Das einzig Negative, was ich leider anmerken muss ist, dass ich ziemlich schnell wusste, dass sich die Ermittlungen zuerst in eine völlig falsche Richtung drehte. Ich habe tatsächlich ab und zu mit dem „Buch gesprochen“ und mir selbst vor die Stirn geklopft, als ich las, was für Theorien es gegeben hat. Wegen diesen wurde ein völlig falscher Weg eingeschlagen. Hier war es allerdings dann wieder spannend zu verfolgen, wann die Ermittler drauf kommen sollten, dass sie sich immer mehr in den Irrgarten verliefen und irgendwann in einer Sackgasse stehen würden.
Das Ende hat mich ein bisschen traurig gemacht. Nicht, weil mir die Geschichte nicht gefallen hat, sondern weil mit der letzten Seite, dem letzten Wort die Trilogie nun beendet ist. Ein Hoffnungsschimmer auf ein Wiedersehen mit Abel bleibt jedoch, so sagt Michael Tsokos in seinem Nachwort, dass es vielleicht eines geben wird, auch wenn die Trilogie mit „Zerbrochen“ definitiv abgeschlossen ist. Es bleibt also spannend, wann und wie wir Dr. Fred Abel erneut über den Weg laufen werden.
Positiv
Spannend.
Aktuelle Themen.
Detailliert.
Gute Ermittlerarbeit.
Gutes Teamwork.
Schreibstil flüssig.
Liest sich weg wie nichts.
Negativ
Es dauert eine Weile, bis man wieder in die Geschichte hinein kommt.
Manche Szenen waren zu vorhersehbar.
Mit „Zerbrochen“ ist Michael Tsokos ein guter Abschluss der Trilogie rund um Fred Abel gelungen. Zwar konnte auch dieser Band nicht mit dem grandiosen ersten mithalten, rundet die Trilogie jedoch sehr gut ab. Mit Spannung und ziemlich viel „Echtheit“ wird man sehr schnell in seinen Bann gezogen und kann das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen.
Ich würde mich sehr auf ein Wiedersehen mit Fred Abel freuen.


Die Reihe:
1. Zerschunden
2. Zersetzt
3 Zerbrochen
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